Fast hätten wir unser Material schon winterfest verstaut, da tauchte plötzlich Licht am Ende des Tunnels auf. Es ist wieder da. Dieses herrlich prickelnde Gefühl, das nur ein Turnier verursachen kann. Wer jetzt denkt, wovon redet der überhaupt, dem kann ich auch nicht helfen.
Schnell nochmal diese komischen neuen Spielregeln aus der Vorsaison checken und schon zieht die Karawane nach Westen. Drei Tage lang scheint die Sonne und das Grugabad in Essen mit seinem etwas morbiden Flair wird zum schönsten Ort auf der Welt.
Ohne Wettkämpfe die Konkurrenzfähigkeit der eigenen Teams einzuschätzen, fällt schwer. Im Training spielst du immer gegen die gleichen Leute, so dass man die Gesichter kaum noch sehen kann und man ist froh, wenn der Typ an Land seine Maske trägt.
Die Damen spielen eine gute Vorrunde, gewinnen drei Spiele, aber leider die falschen. Da nützt auch das 6:5 gegen den ACC, den aktuellen deutschen Meister nichts, das Halbfinale wird knapp verpasst. Obwohl der Trainer vorher verkündet hat, Ergebnisse seien ihm Wurst, wenn ihr nur gut spielt, ärgert er sich jetzt doch. Es folgen zwei Siege am Sonntag, Platz fünf ist geschafft. Der Trainer deklamiert, das Ergebnis ist ihm Wurst, wenn die Leistung stimmt, und die hat gestimmt, und damit basta!
Dass sich in diesem Corona-Sommer nicht alle Teams in eine monatelange Quarantäne begeben haben, muss unser Herrenteam feststellen. Nach einer wechselhaften Vorrunde qualifizieren sich die Jungs durch einen deutlichen Sieg gegen VKB für das Halbfinale. Dort liegt man gegen den starken ACC schnell 0:2 zurück und scheitert nach einer Aufholjagd am Ende knapp mit 3:4. Im Spiel um Platz drei ist dann doch etwas die Spannung weg und man unterliegt in einem Match mit diversen Showelementen dem deutschen Meister aus Liblar. Fazit: Auf dem Weg nach oben wird die Luft dünner. Prognose: Macht das Team weiter so wie bisher, dürfte es in Zukunft nur schwer zuschlagen sein.
Zuletzt spielt die Spielklasse U21 den deutschen Pokalmeister aus. Angetreten mit einer reinen U 18 erreicht die Mannschaft souverän das Finale. Herausragende fünf Minuten bringen die Jungs mit 3:0 in Front. Anschließend ist das Team anwesend und rettet ein 3:2 über die Zeit. Kleiner Tipp eines erfahrenen Übungsleiters: „Hört doch nicht fünfzehn Minuten vor Schluss auf, Polo zu spielen! …Ach ja, herzlichen Glückwunsch zum Titel, ihr habt ein fantastisches Turnier gespielt:“
PS: „Lieber Jürgen Konrad, vielen Dank für dein Engagement. Sowohl im Allgemeinen als auch während der Corona-Pandemie. Du hast mit deinen Veranstaltungen gezeigt, was in diesen schwierigen Zeiten möglich ist. Chapeau!!!“